Kazaa wird legale Tauschbörse
Nachdem Kazaa vor einem Jahr einen Gerichtsprozess wegen Urheberrechtsverletzungen vor einem australischen Gericht verloren hatte, folgte nun ein Vergleich mit RIAA und IFPI.
Kazaa wird Filtermechanismen in seine Software einbauen, die das Tauschen urheberrechtlich geschützter Dateien verhindern sollen. Zusätzlich zahlt Kazaa als Entschädigung 100 Millionen Dollar.
Mit der Argumentation von den Machern von Kazaa, dass sie nur die Plattform darstellen und für die Urheberrechtsverstöße ihrer Nutzer nicht verantwortlich seien, konnten sie sich nicht durchsetzen.
[Quelle : Sternshortnews.de]
Für mich ist dieses Thema ein zweischneidiges Schwert. Grundsätzlich finde ich dass für gute Musik gezahlt werden muss. Auf der anderen Seite wird so viel Dreck veröffentlich der mE ausschliesslich über Tauschbörsen verteilt werden sollte, weil jede gepresste CD eigentlich Sondermüll ist (z.B. alles was mit Casting zu tun hat). Auf der anderen Seite ärger ich mich über die Veröffentlichungspolitik der heimischen Plattenindustrie. Otto Normal ist sicherlich zufrieden mit dem was er im Media Markt an der Ecke als Single für € 4,95 kaufen kann. Ich hingegen beschäftige mich ja etwas intensiver mit dem Thema Musik und beobachte gerne Charts und Trends aus anderen Ländern. Was soll ich bitteschön jetzt beispielsweise mit „Crazy“ von Gnarls Barkley? Das Ding war Anfang des Jahres auf Platz 1 in Grossbritannien, für mich ist das Thema durch (obwohl der Song nach wie vor klasse ist). Was soll ich mit Kindertechno aus den heimischen Dancecharts während ich vergeblich nach neuen Singles von G-Spott (aus den Niederlanden) oder dem DT8 Project (Grossbritannien) Ausschau halten muss? Solche Singles sind in Deutschland nur über Umwege zu bekommen wenn man keine Connections besitzt.
Ideal wäre für mich ein zentrales Downloadcenter. Einloggen, Wunschland auswählen (z.B. Niederlande) durch diverse Listen klicken (Verkaufscharts, Dancecharts, Neuerscheinungen), die "guten" Tracks downloaden, Abrechnung über die Telefonrechnung. Natürlich sollte es dort keine blechernden WMA-Dateien geben sondern "vernünfitge" MP3s (320 kB/s) und der Preis sollte passen (€ 1,99 würde ich für aktuelle Songs investieren). Wichtig ist dass die Datenbanken aktuell sind (warum soll ich auf die offizelle Veröffentlichung warten wenn der Song jetzt im Radio läuft) und dass Songs abrufbar bleiben. Manchmal möchte man ja doch einen älteren Titel herunterladen.
Das Ganze wird aber Wunschdenken bleiben vermute ich, da die verschiedenen Plattenlabel gern ihre eigenen Portale betreiben möchten. Ausserdem kocht jedes Land sein eigenes Süppchen bzgl. der Veröffentlichungsdaten einzelner Tonträger. Bei "grossen" Acts sind die Release-Daten mittlerweile angeglichen worden, nationale Acts werden zunächst im Heimatland und später (vielleicht auch gar nicht) im Ausland veröffentlicht. Herzlich willkommen in der EU...
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