Einem weiteren ortsansässigem Radiosender muss ich heute meine Glückwünsche aussprechen: os-radio Auf der Homepage der niedersächsischen Landesmedienanstalt befinden sich die Ergebnisse einer gross angelegten Umfrage. Sie trägt die Überschrift „Bürgerrundfunk: Feste Größe in der niedersächsischen Medienlandschaft“. Wie gross os-radio im Verbreitungbebiet tatsächlich ist, ziegt folgende Aufstellung:

	Weitester Hörerkreis	Stammhörer	Hörer gestern (Mo-So)
NDR1	52,2 %	28,2 %	29,6 %
NDR 2	51,5 %	24,3 %	23,4 %
Hitradio Antenne	47,1 %	20,0 %	15,6 %
FFN	46,7 %	22,9 %	21,2 %
N-Joy	29,6 %	10,5 %	11,5 %
Radio 21	15,4 %	7,5 %	6,4 %
NDR Info	14,2 %	5,3 %	3,4 %
os-radio 104,8	11,8 %	1,3 %	0,7 %
NDR Kultur	9,2 %	2,6 %	2,6 %
DLF	7,2 %	3,3 %	1,6 %
Bremen 1	2,4 %	0,0 %	0,2 %
Nordwestradio	2,1 %	0,1 %	0,0 %
DLR Kultur	2,1 %	0,6 %	0,4 %

[Quelle: nlm.de]

Ich habe mich fast fünf Jahre in diesem Sender ausgetobt, etwa anderthalb Jahre war ich mitverantwortlich für das Rahmenprogramm. In diese 1,5 Jahre fiel eine ähnliche Umfrage über den Bekanntheitgrad der niedersächsischen Bürgerfunksender. Seinerzeit erreichte der Sender einen Bekanntheitgrad von 25%, die Zahl der Stammhörer lag weit im zweistelligen Bereich. Zu dieser Zeit hörte man den Sender auch aus vielen Autos und in einigen öffentlichen Gebäuden (Cafés, Tankstellen usw.).

Meiner Meinung nach wird es nun Zeit beim Bürgerrundfunk in Osnabrück die Daumenschrauben anzuziehen. Schliesslich wird der Sender zu einem grossen Teil auf öffentlichen Geldern finanziert (GEZ, Kommunen etc.) und angesichts dieses recht bescheidenen Ergebnisses ist das Ganze vielleicht kulturell hoch wertvoll (wenn auch nur für einen sehr kleinen Kreis), betriebswirtschaftlich gesehen ist das Ganze jedoch gerade mal ein Abschreibeobjekt. Ich bin nach wie vor für kommerziellen Lokalfunk in Niedersachsen (gern auch mit einem Bürgerfunkfenster), das Landesrundfunkgesetz lässt derzeit aber leider keinen derartigen Sender zu.