02.02.2007

Internetradio und private MP3-Sammlungen sind gute Möglichkeiten um sich mit nicht nervender Musik berieseln zu lassen. Nachteil: Sobald man den Raum in dem der Computer steht verlässt, ist Schluss mit dieser Berieselung (es sei denn man dreht die Boxen am Rechner auf damit das ganze Haus beschallt wird oder man kopiert die MP3s auf einen Player und läuft mit dem Ding durch die Gegend). Alles in allem unpraktisch - gerade bei Live-Streams und wenn man keinen Ärger mit seinem Nachbar bekommen möchte. Seit Anfang 2006 sind sog. Minisender „zur Übertragung von drahtlosen Audio-Anwendungen“ auch in Deutschland erlaubt. Ihre Sendeleistungen dürfen bis zu 50 nW (Nannowatt) betragen („normale“ Radiosender arbeiten im kW = Kilowatt-Bereich). Schon lange habe ich mit dem Gedanken gespielt mir einen solchen Sender zu beschaffen um auch unter der Dusche meinen Lieblingsstream hören zu können. Am vergangenen Wochenende konnte ich dann nicht widerstehen und habe mir für Geiz-ist-geile € 27,95 den Belkin Tunecast II gekauft.

Die Verfahrensweise ist ganz einfach: Batterien einlegen, Soundquelle anschliessen, der Sender startet automatisch, eine freie UKW-Frequenz (muhahaha) am Sender und schon hört man seinen MP3-Player auf UKW. Masterfrage: Wie weit reicht dieses Spielzeug? Ich habe den Test mit einem herkömmlichen Radio mit durchschnittlichen Empfangsleistungen und meinem MP3-Player gemacht und war ziemlich geschockt. Sobald man sich umdreht und einige Schritte vom Radio entfernt, bricht der Empfang ein und es rauscht im Radio. Platziere ich den Sender im Nebenzimmer, muss man schon viel Glück haben um im Radio überhaupt etwas zu hören. Das Gleiche gilt im Auto: Liegt der Sender in der Mittelkonsole oder im Handschuhfach, ist der Empfang okay (es sei denn man stellt den Sender auf eine belegte Frequenz ein, gegen starke Ortssender hat der Belkin auch im Auto keine Chance). Legt man den Sender auf die Rücksitzbank verschlechtert sich der Empfang wieder und es rauscht. Etwas verbessern lässt sich die Reichweite indem man die Lautstärke des MP3-Players voll ausnutzt, der Sender dürfte nun einige Meter weiter zu hören sein. Klangmässig ist der Sender je nach Einstellung der Soundquelle okay, er neigt jedoch zum Zischeln (gerade wenn man eine Musikdatei mit schlechter Bitrate abspielt). Doch wie zaubere ich nun meinen Lieblingsstream in die gesamte Wohnung? Ein einfacher Trick hilft:

Aus diesem Rest Lautsprecherkabel lässt sich im Handumdrehen eine Sendeantenne zaubern. Einfach um das kurze serienmässige Audiokabel des Belkins wickeln und aufspannen. So erhöht sich die Reichweite um Einiges, eine Wohnung lässt sich so wunderbar abdecken. Ob beim Nachbarn noch etwas davon ankommt wage ich zu bezweifeln und auch den UKW-DXer in der Nachbarschaft wird es nicht freuen wenn er auf der gleichen Frequenz mal X FM, Ostseewelle oder einfach nur Non Stop Musik hört. Auf der anderen Seite gibt es in Deutschland genügend Kabellecks, die selbst den im Handschuhfach liegenden Belkin stören.

Fazit: Nettes Spielzeug, die Weltherrschaft kann man mit diesem Gerät allerdings nicht an sich reissen. Und € 9,99 wären angebrachter als € 27,95 (jaja, ebay, ich weiss...).

1 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Hallo Thomas,
interessanter Beitrag.Die Reichweite von den Belkin ist bei mir auch mit dem kurzem Kabel größer als bei Deinem Belkin. Gibt es unterschiede in Innenleben von Belkin? Meiner reicht in etwa 8m, 2 Zimmern weit, dahinter muß schon gezielt die Antenne ausgerichtet werden.Wohne in 2.Stock eines Mehrfamilienhause.
Getestet am Sagi ATS 909.
DJ Taifun